Erstmals findet in diesem Jahr vom 5. bis 6. Oktober 2017 die Konferenz „our ocean“ auf Malta statt. Schwerpunkt dieser Konferenz, die auf Initiative der UN bereits zum vierten Mal stattfindet, ist in diesem Jahr die Verschmutzung der Meere. Im Zuge dessen startet die Kampagne „World Aquariums Against Marine Litter“ am 27. Juli 2017 in Monaco unter der Schirmherrschaft von Fürst Albert von Monaco. Weltweit beteiligen sich fast 100 Zoos und Aquarien an der Kampagne, darunter auch der Tierpark Hellabrunn. „Unser Ziel ist es, dass auch unsere Besucher auf die Problematik des Plastikmülls aufmerksam werden und wir Tipps geben können, wie jeder Einzelne ganz einfach ein bisschen Plastik sparen kann“, so Tierpark-Direktor Rasem Baban. „Das mit Plastik gefüllte Aquarium zeigt zudem sehr offensichtlich, was man sich gar nicht so unbedingt vorstellen kann: Wenn wir nichts gegen die Verschmutzung der Meere tun, dann wird mittelfristig mehr Plastik als Fisch im Meer schwimmen“, ergänzt Rasem Baban.
Derzeit gehen Forscher davon aus, dass es im Jahr 2050 schon so weit sein kann, dass mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen schwimmen wird. Schätzungsweise landen jährlich zehn Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Das entspricht etwa einer LKW-Ladung Müll pro Minute und 400 Kilogramm pro Sekunde. Es sterben jedes Jahr Millionen von Meeres-Lebewesen an den Folgen der Meeresverschmutzung, darunter Vögel, Robben, Wale, Delfine und Schildkröten. In einigen Regionen gibt es bereits heute sechsmal mehr Plastikmüll als Plankton. Schätzungen zufolge könnten 30 Jahren 99 Prozent aller Meeresvögel Plastik in sich haben.
Besucher können sich das mit Plastikmüll gefüllte Becken bis Montag, den 31. Juli 2017 im Hellabrunner Aquarium ansehen. Das brisante Thema der Meeresverschmutzung wird zudem ein Aspekt der Edukationsausstellung in der neuen Hellabrunner Polarwelt sein, die zum Ende der Sommerferien eröffnet wird.