„Als gelebte Bildungs- und Naturschutzeinrichtung ist es nicht nur wegweisend, unseren Besuchern die Themen Arten- und Naturschutz im Tierpark zu vermitteln, sondern auch, dass wir uns an Projekten, die den Naturschutz vor Ort fördern, beteiligen. So war es für uns selbstverständlich, den LBV bei seiner wertvollen Arbeit zur Sicherung von natürlichen Lebensräumen für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren zu unterstützen“, erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban.
Bereits in der Vergangenheit konnte die LBV-Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen Teilstücke der Moorflächen in der Gemeinde Egling für den Naturschutz sichern. Zu Beginn diesen Jahres bot sich erneut die Möglichkeit, weitere Teile der Flächen dauerhaft für den Naturschutz zurück zu gewinnen.
Teile des Niedermoorgebiets im Sachsenhausener Moor wurden in den 1960er Jahren trocken gelegt und durch Mahd oder Beweidung baumfrei gehalten. Ab den 1980er Jahren wurde die Mahd aufgegeben und die Fläche verbuschte zusehends. Das Engagement des LBV begann 1996, als der Verband einen Teil der Fläche erbte. In den letzten 20 Jahren wurden stetig weitere Anteile dazu erworben.
Seit 2016 wird die wertvolle Fläche durch Ehrenamtliche des LBV und in Kooperation mit örtlichen Landwirten wieder offen gehalten und von standortuntypischen Gehölzen befreit. Nach und nach siedeln sich so geschützte Arten wie die Sumpfschrecke, der Schwalbenschwanz oder das Fleischfarbene Knabenkraut wieder an. Auch eine Vielzahl verschiedener Vogelarten hat im Sachsenhausener Moor wieder ein Zuhause gefunden. So beispielsweise der Grünspecht, der Sumpfrohrsänger und die Goldammer, welche die Fläche als Brutgebiet nutzt.
Im Jahr 1995 begann die LBV-Kreisgruppe zudem mit der Renaturierung der Spatenbräufilze. Bis 1960 wurde in dem Hochmoorkomplex, das seinen Namen von seiner ursprünglichen Besitzerin, der Spatenbrauerei erhielt, Torf gestochen. Voraussetzung für den Torfabbau war die Entwässerung des Hochmoors. Durch die Trockenlegung wurde der Torf durchlüftet und baute sich langsam ab. Dadurch verschwanden auch die typischen Moorbewohner und deren Lebensgemeinschaften.
Dank eines zeitintensiven ehrenamtlichen Einsatzes der LBV-Kreisgruppe wurde die Wiedervernässung einiger Teile ermöglicht und typische Moorarten wie die Große Moosjungfer, der Hochmoorgelbling oder die Rauschbeere siedelten sich wieder in diesem Gebiet an.
Wiedervernässte Hochmoore sind wertvolle CO₂-Senken und speichern jährlich 10-15 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Hektar.
Inzwischen bewirtschaftet der LBV nun insgesamt rund 7 Hektar Fläche, die zum Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Moore zwischen Deining und Dietramszell“