Die Zahl der in Hellabrunn natürlich vorkommenden Vogelarten ist beeindruckend: Im Jahr 2018 wurden insgesamt 62 Vogelarten und davon über 37 verschiedene Arten als saisonale oder dauerhafte Bewohner gesichtet und erfasst. Diese Erhebung wird seit 2015 jährlich durch die Naturschutz AG in Zusammenarbeit mit den Hellabrunner Auszubildenden durchgeführt. Die am häufigsten vorkommenden Arten sind Amseln, Blaumeisen und Blässhühner, aber auch vereinzelt in Hellabrunn gastierende Vögel wie das Wintergoldhähnchen, die Weidenmeise oder der Stieglitz gehen in die Statistik ein.
Die Naturschutz AG hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensbedingungen im Münchner Tierpark für diese Arten dauerhaft zu sichern und eine durchweg vogelfreundliche Umgebung zu schaffen. Dazu werden an verschiedenen Stellen des Tierparks für Vögel gut anzufliegende und für den Besucher gut sichtbare Futterstellen installiert. Ab Herbst werden sie mit Futter versehen, um die Tiere für den Winter an diese Versorgungsmöglichkeit zu gewöhnen. Mittlerweile gibt es im Tierpark elf dieser Futterstellen, die der Besucher z.B. an der Giraffenanlage, im Mühlendorf, in der Polarwelt oder an der Elchanlage entdecken kann.
Zudem wurden auf dem 40 Hektar großen Areal des Tierparks rund 275 Nistkästen für die ‚fliegende Zunft‘ installiert, die eine geschützte Aufzucht des Nachwuchses und geeignete Rückzugsmöglichkeiten für die Avifauna im Tierpark bieten. Gemeinsam mit Experten eines Landschaftsplanungsbüros entwickelten die Mitarbeiter der Naturschutz AG 2018 ein spezielles GPS-basiertes Katastersystem, das es ermöglicht, die genauen Standorte der Nisthilfen und deren Bewohner im Rahmen der jährlichen Reinigung aufzunehmen und statistisch auszuwerten. Eine konsequente Beklebung der vogelschlaggefährdenden Scheiben an Gebäuden auf dem gesamten Gelände des Tierparks runden die Initiativen zum Vogelschutz sinnvoll ab.
Tierparkdirektor Rasem Baban empfiehlt: „Diese Aktivitäten sind in unterschiedlicher Intensität auch für den heimischen Garten oder Balkon anwendbar. Geeignete Futterstellen und Nisthilfen kann man im Fachhandel zu überschaubaren Preisen erstehen. Wichtig ist, dass man den Vögeln qualitativ hochwertiges Futter anbietet, ohne den Zusatz von z.B. allergiefördernder Ambrosia-Samen. Somit leistet man mit wenig Aufwand einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der heimischen Vogelwelt und deren lokalen Habitat.“