Rotmilan - Land zum Leben

Mehr als die Hälfte der gesamten Weltpopulation des Rotmilans brütet in Deutschland. Die Bundesrepublik hat daher für die Erhaltung der Greifvogelart eine besonders große Verantwortung. Doch der weiträumige Anbau von Mais, Raps und Wintergetreide macht dem Rotmilan die Nahrungssuche in vielen Regionen schwer. Denn in hoch und dicht aufgewachsenen Anbaukulturen lassen sich Beutetiere weder einfach entdecken noch greifen. Schlecht für den im Nest hungernden Nachwuchs.

Doch Hilfe ist in Sicht. Im Rahmen des bundesweiten Schutzprojektes Land zum Leben wird derzeit erforscht, was getan werden muss, um die landwirtschaftliche Nutzung und den Rotmilan unter einen Hut zu bringen. Hier kommt der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) ins Spiel. Wo suchen Rotmilane ihre Nahrung während der Brutzeit? Wie muss ein Rotmilan-Revier beschaffen sein, damit die Vögel erfolgreich brüten können? Welche Landschaftspflegemaßnahmen steigern den Bruterfolg? Um Fragen wie diese beantworten zu können, haben die Experten des DDA in drei verschiedenen Projektregionen in Niedersachsen, Sachsen und Thüringen etwa 30 Rotmilane mit GPS-Sendern ausgestattet. Die Sender ermöglichen es, die Flugwege und Aufenthaltsorte der Milane genau aufzuzeichnen und erlauben faszinierende Einblicke in das Leben der Greifvögel.

Der Tierpark Hellabrunn hat sich entschlossen, die Arbeiten des DDA mit der Übernahme von vier Patenschaften für die Rotmilane Herbert, Pinocchio, Karin und Hans zu unterstützen. Mit diesem Engagement möchte der Münchner Tierpark seine Besucher für die Biologische Vielfalt begeistern und für den Natur- und Artenschutz vor der eigenen Haustür sensibilisieren.

Hintergrundinformationen:
Mehr Infos über die besenderten Rotmilane und die wissenschaftliche Forschung des DDA gibt es hier: www.dda-web.de/rotmilan

Die Forschungsarbeiten des DDA werden im Rahmen des Projektes Land zum Leben zum überwiegenden Teil aus Mitteln der öffentlichen Hand gefördert. Diese Unterstützung wird aber nur gewährt, wenn der DDA 10% Eigenanteil beisteuert. Die Übernahme der Patenschaften trägt dazu bei, diesen Betrag aufzubringen.

Land zum Leben ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege, der Deutschen Wildtier Stiftung, des DDA und von neun Praxispartnern. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Stiftung Naturschutz Thüringen unterstützt die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen.

Das Projekt wurde im Herbst 2020 erfolgreich abgeschlossen. Hier berichten wir über die Ergebnisse